Wer schreibt, der bleibt – dieses Sprichwort hat heute mehr Gültigkeit denn je zuvor.
Informationen und Aufgaben erreichen uns mittlerweile auf so vielen unterschiedlichen Wegen und sind so umfangreich und komplex, dass wir diese ohne Unterstützung durch die Schriftlichkeit nicht mehr bewältigen können. Besser gesagt: Unser Kurzzeitgedächtnis, also der Arbeitsspeicher unseres Bewusstseins, hat Kapazitätsprobleme. Wir müssen unser Gehirn wieder entlasten – hier 2 Gründe, warum dies so wichtig ist.
Haben Sie schon von der magischen Zahl 7 gehört?
Zum Beispiel ist erwiesen, das man eine Telefonnummer mit maximal 7 Zahlen schnell aufnehmen und merken kann. Jede Zahl mehr überlastet das Kurzzeitgedächnis. Es geht aber nicht nur um Zahlen, sondern um sogenannte Chunks, also Informationseinheiten, die mehrere Elemente zu einer einzelnen Bedeutung zusammenfasst. Das heißt man kann sich 7 relativ einfache Wörter genauso gut merken wie 7 Buchstaben. Nur was den ganzen Tag und von allen Seiten an Informationseinheiten also Informationen und Aufgaben auf uns einstürmen ist eindeutig mehr.
Mein Tipp dazu:
Ein gebundener Block griffbereit am Schreibtisch oder immer mit dabei, wenn Sie in Besprechungen oder im Haus unterwegs sind entlastet Ihr Kurzzeitgedächnis enorm. Sie zeigen damit nicht, dass Sie vergeßlich sind, sondern, dass Sie die Informationen, die Sie erreichen auch wirklich ernst nehmen.
Gedanken und Gefühle können Sie nicht voneinander trennen.
Glauben Sie nicht? Dann denken Sie jetzt bitte daran, wie Sie genüßlich in eine Scheibe Zitrone beißen. Wie aber verbindet das Gehirn die Sinneseindrücke, verarbeitet sie mit Vorwissen und formt daraus die aktuelle Wahrnehmung der Umwelt? Wie läßt es uns beispielsweise wahrnehmen, daß etwas nicht nur riecht, sondern nach Zitrone riecht, wobei es uns gleichzeitig noch ein Bild der Frucht im Inneren des Gehirns entstehen läßt. Dazu muß die Zitrone nicht einmal materiell da sein, es reicht, wenn jemand „Zitrone“ sagt, um sie sehen und riechen zu können.
Ganz ehrlich .. Welche Gefühle löst ein Schreibtisch voller Zettelchen mit To-Dos aus?
Mein Tipp dazu:
Sehen Sie Schriftlichkeit als Unterstützung, als Entlastung ihres Gehirns – aber nicht auf Zettelchen aufschreiben – das Wort verzetteln kommt nicht von ungefähr. Nutzen Sie einen Block und schreiben nur auf, was alles auf Sie einstürmt. Eine übersichtliche To-Do-Liste ist das nicht, aber der erste Schritt dahin.
Wie sind Ihre Erfahrungen dazu?